Häufig wird der Fehler gemacht, dass sich Baufrauen und Bauherren nahezu blind an Bauträger, planende Architekten, Baufirmen und Handwerker binden. Es soll hier nicht behauptet werden, dass dies immer schief gehen muss.
Sparen am falschen Ende wird meist sehr teuer
In Anbetracht der Tatsache, dass das Bauen jedoch eine äußerst kostenträchtige Maßnahme darstellt, ist es häufig - speziell im Nachhinein, d.h. im Schadensfall - nicht mehr nachvollziehbar, warum Bauherren aus Kostengründen auf zusätzliche präventiv ausgerichtete Beratungen verzichteten.
Hierbei ist logischer Weise davon auszugehen, dass gut durchdachte Planungen und gut ausgeführte Handwerkerleistungen keiner allzu zeitaufwändige Sachverständigen - Begleitungen bedürfen. Insofern können die damit verbundenen Kosten nicht allzu hoch ausfallen.
Den ö. b. u. v. Sachverständigen schon frühzeitig einschalten und Kosten sparen
Sollte es jedoch vorab schon erkennbar sein, dass spätere Probleme bei der Herstellung oder Nutzung eines Gebäudes drohen, kann gar nicht früh genug gegen eine solche Entwicklung vorgegangen werden.
Letztendlich ist davon auszugehen, dass Sachverständigen - Beratungen vor und während einer Baumaßnahme immer wesentlich preisgünstiger kommen werden, als nachfolgende, äußerst kostenträchtige Streitfälle und Mängelbeseitigungsmaßnahmen.
Hierbei sollte letztendlich ebenso bedacht werden, dass nicht selten genug nach Abschluss der Baumaßnahmen so mancher Handwerker juristisch als Geschäftspartner nicht mehr existiert und somit auch nicht mehr für Mängelbeseitigungsmaßnahmen herangezogen werden kann.
Darübergehende baubegeleitende Maßnahmen firmieren üblicherweise unter der Beauftragung des Sachverständigen für eine Bauüberwachung.
Nicht selten geht es auch darum, Bauleistungen dahingehend zu überprüfen, ob möglicherweise für einen Laien nicht erkennbare, bauliche Fehlleistungen erbracht wurden, die zu einem späteren Zeitpunkt größere Folgeschäden nach sich ziehen können.
Wichtige Themenbereiche sind in diesem Zusammenhang Dach- und Wandkonstruktionen, insbesondere dann, wenn es sich um mehrschichtige Konstruktionen, u. a. des Holzbaues handelt.
Sogenannte „diffusionsoffene“ Wand- und Dachkonstruktionen bewegen sich häufig im bauphysikalisch kritischen Bereich.
Häufiger Streitpunkt sind auch Kellerkonstruktionen, die inzwischen auch als System angeboten werden und trotz aller gegenteiligen Behauptungen nicht selten mehr als nur ärgerliche Undichtigkeiten aufweisen.
Gerade dann ist es wichtig, sich vor Abschluss eines Bauvertrages über mögliche Risiken zu informieren und sich dahingehend zu vergegenwärtigen, dass mit einem Vertragsabschluss für eine Bauleistung zumeist während der Bauzeit keine Änderung, d. h. Verbesserungen mehr möglich sind.
Diesbezüglich sollte man sich sachverständig absichern, damit absehbare „Überraschungen“ möglichst vor Beginn der Baumaßnahme angesprochen werden und nicht erst dann, wenn es möglicherweise bereits zu spät ist.